Sämischgerbung

Sä|misch|ger|bung 〈f. 20; unz.〉 das Gerben von Ziegen-, Schaf-, Gäms-od. Hirschfellen mit Dorsch- od. Robbentran

* * *

Sämischgerbung

 

[spätmittelhochdeutsch semisch »geschmeidig«]. Bei der Sämischgerbung werden als Rohmaterial Ziegen-, Schaf-, Rentier-, Reh- oder Gazellenhäute und als Gerbmittel Dorsch- oder Robbentran verwendet. Vor der Sämischgerbung werden die Häute gespalten, d. h. in Schichten (Spalte) zerlegt. In die gut geäscherten, entkalkten und danach abgewelkten Fleischspalte (im Gegensatz zum Narbenspalt, der nicht verwendet wird) wird der Tran eingewalkt (Walken), der dann unter dem oxidierenden Einfluss warmer Trocknungsluft gerbende Aldehyde entstehen lässt. Sämischleder wird u. a. als Fensterleder, für waschbare Lederhandschuhe und als Bandagen- oder Futterleder in der Orthopädie verwendet.